Jesus‘ Call beginnt jedes Jahr mit einem Vision Camp. Zu diesem Camp treffen sich alle Harvester aus den drei Kirchen an einem der drei Standorte. Dieses Jahr war das Treffen hier in Tokio. Der offizielle Starttermin war am Montag, 1. Januar, aber die ersten Mitglieder aus Fukuoka kamen bereits am 30. Dezember an. Gemeinsam gingen wir zum Einsatz in Shimokitazawa. Danach teilten wir uns in kleinere Gruppen auf und assen gemeinsam zu Abend.
Am Sonntag gingen wir wie üblich in die Kirche und verbrachten den Vormittag und das Mittagessen gemeinsam. Am Nachmittag trafen die Mitglieder aus Miyazaki ein und wir hielten unseren Nachmittagsgottesdienst. Danach verbrachten wir die Zeit zusammen, tauschten aus und assen ein paar Snacks. Da es Silvester war, blieben alle Kernmitglieder zum gemeinsamen Abendessen, und dann hielten wir ein Dankes-Treffen ab. Wir sassen in einem großen Kreis und jeder erzählte von Dingen, für die er im vergangenen Jahr dankbar war, von Dingen, die ihn besonders gesegnet hatten, und von Dingen, mit denen er zu kämpfen hatte. Es war sehr interessant zu hören, was jeder so erlebt hat, und diese aufrichtigen Zeugnisse zu sehen. Als wir mit dem Austausch fertig waren, war es fast Mitternacht, und so beteten wir einen Segen für das Jahr 2024, bevor wir uns alle ein frohes und gesegnetes neues Jahr wünschten. Wir gingen bald nach Hause, weil wir am Montag noch viel vorhatten und einige der Mitglieder auch noch die letzten Züge erwischen mussten. (Das hat mich überrascht, weil ich dachte, dass an Silvester die Züge die ganze Nacht durchfahren würden, oder zumindest länger als sonst. Es gab auch kein Feuerwerk, was ich ein bisschen schade fand, aber wenigstens war es ruhig, als wir endlich schlafen gingen).
Nach dem Morgengebet am Montag kehrten wir in die Kirche zurück und das Vision Camp begann endlich. Als erstes gaben Christian und Naomi den diesjährigen Bibelvers für die Gemeinde bekannt. In meiner Kirche in der Schweiz ziehen wir normalerweise einen Bibelvers für die Kirche und alle Mitglieder ziehen ihren persönlichen Bibelvers. Aber hier beten Christian und Naomi vorher über den neuen Bibelvers; sie wählen einen aus, schreiben ihn auf ein grosses Plakat und machen ihn zum Jahresmotto.
Der diesjährige Bibelvers für Jesus‘ Call lautet: „Vergrössere dein Zelt! Spann die Zeltdecken weiter aus! Spare nicht! Verlängere die Seile und schlag die Pflöcke fest ein!“ Jesaja 54:2
Dann begannen Christian und Naomi, über die diesjährige Vision für Jesus’ Call, die Ziele für die drei Kirchen, aber auch für die Mitglieder als Einzelpersonen zu sprechen. Sie benutzten Jesaja 54,2, um ihre Vision mitzuteilen, die Kirche zu erweitern, zu stärken, ihr Umfeld zu vergrössern und die Menschen um sie herum zu segnen. Nach einem intensiven Vormittag assen wir gemeinsam zu Mittag, und dann war es Zeit für uns Mitglieder, unsere eigenen Bibelverse zu ziehen. Dann setzten wir uns in einen grossen Kreis, und jeder las seinen Bibelvers vor und erzählte von seinem Ziel oder seiner Vision für 2024.
Während dieser Zeit des Austauschs kam ein neuer Gast. Ann war gerade aus der Schweiz angekommen und wurde von Anna abgeholt, während wir in der Kirche waren. So durfte auch sie sich einen Bibelvers aussuchen und teilen, was sie bekommen hatte. Am Nachmittag spielten wir Spiele, genossen die Gemeinschaft und assen Snacks.
Danach hatten wir Zeit, nach Hause zu gehen, um zu Abend zu essen, ein kurzes Nickerchen zu machen oder was auch immer wir gerade brauchten. Während dieser Pause erhielten wir eine Nachricht, dass einige der Kernmitglieder einen 5-minütigen Beitrag zu einem zugewiesenen Thema während des Vision Camp halten sollten, also begannen wir sofort mit den Vorbereitungen, bevor wir für das abendliche Treffen in die Kirche zurückkehrten. Die Abendpredigt knüpfte an die Morgenpredigt über die Vision und unsere Berufung an.
Christian und Naomi sprachen zunächst darüber, was eine Vision ist und warum wir eine haben sollten. Sie erinnerten alle an die Vision und die Berufung von Jesus’Call. Dann fing Christian an, über die 3 Ziele zu sprechen, die alle Gemeindemitglieder in diesem Jahr erreichen sollten, aber er konnte nur den ersten Punkt erläutern, bevor wir für diesen Tag Schluss machten.
Der nächste Tag war etwas Besonderes. Wir fasteten alle gemeinsam und beteten für ein gesegnetes Jahr 2024. Das ist eine Tradition, die Christian und Naomi vor vielen Jahren begonnen hatten. Bei Jesus‘ Call machen sie oft ein Kettenfasten vor einem grossen Ereignis und beten für Gottes Segen bei diesen Ereignissen, und jedes Neujahr fasten sie alle zusammen für das kommende Jahr. Christian predigte weiter über die drei Ziele, die wir Mitglieder uns in diesem Jahr setzen sollten. Das erste Ziel war, täglich in der Bibel zu lesen und dadurch die gesamte Bibel in einem Jahr durchzulesen. Dazu haben sie einen Bibelleseplan erstellt, den sie jedes Jahr mit den Mitgliedern teilen. Das zweite Ziel ist, täglich eine Stunde lang zu beten. Es muss nicht eine Stunde am Stück sein, sondern kann auch in 4 Einheiten von 15 Minuten aufgeteilt werden, oder wie auch immer es für jeden Einzelnen am besten funktioniert. Das letzte Ziel ist es, die Kirche zu stärken. Durch unsere Anwesenheit, durch das Helfen beim Kochen, im Gottesdienst, bei Veranstaltungen und so weiter. Auch die Leiter und andere Gemeindemitglieder sollen wir durch Unterstützung und Ermutigung stärken. Am Abend spielten wir noch einige Spiele, und einige der ersten Mitglieder trugen ihren Input vor. Dann machte Naomi eine kurze Fragerunde, in der wir Fragen zu dem stellen konnten, was wir gerade gehört hatten, oder andere Fragen, die wir stellen wollten.
Am Mittwochmorgen gingen wir alle in die Kirche und brachen gemeinsam unser Fasten, bevor Christian seine Predigt beendete. Dann kam endlich das Ereignis, auf das alle am meisten gewartet haben. Wir gingen zu einem Flussufer, wo wir ein Feuer machen konnten, und veranstalteten eine Grillparty. Eines der Mitglieder hatte ein 5 kg schweres Stück Rindfleisch gekauft, und es gab zahlreiche Snacks und Getränke, um uns satt zu machen. Ann und ich beschlossen, dass ein offenes Feuer nur mit Schokobananen komplett ist, also machten wir uns auf den Weg, um Bananen zu besorgen. Schokolade brauchten wir nicht zu kaufen, denn Ann hatte eine Menge aus der Schweiz mitgebracht. Das Essen war köstlich, und die Gemeinschaft mit allen Mitgliedern war ein grosser Segen. Nachdem wir den ganzen Nachmittag am Grill verbracht hatten, kehrten wir alle (mit dem Zug) mit einem Geruch zurück, als wären wir selbst gebraten worden.
Wir gingen direkt zurück in die Kirche zur Mittwochs Powernight, bei welcher Christen darüber sprach mit Gott zu gehen. Dann gingen wir nach Hause, um endlich eine dringend benötigte Dusche zu nehmen. Das Vision Camp war offiziell vorbei.
Fast alle Mitglieder aus Miyazaki und Fukuoka blieben jedoch noch ein paar Tage länger. Einige von uns konnten ihren Input noch nicht vortragen, also wurden wir gebeten, am Donnerstag Morgen wiederzukommen, wenn unser Zeitplan es erlaubte. Meine Sprachschule hatte bereits wieder begonnen, aber zum Glück begann mein Unterricht an diesem Donnerstag erst am Nachmittag, so dass ich mich ihnen anschliessen konnte. Wir begannen mit einer intensiven Gebetszeit, und dann trugen die letzten Mitglieder ihre Beiträge vor. Mein zugewiesenes Thema war „Loyalität“. Danach teilten wir uns wieder in kleinere Gruppen auf und gingen gemeinsam zum Mittagessen. Wir beendeten das Camp zu einer perfekten Zeit, denn ich konnte noch das Mittagessen mit den Gemeindemitgliedern geniessen, bevor ich zur Schule gehen musste.
Dieses Vision Camp war eine intensive Zeit voller Segen und Freude.
So cool, heute lese ich diesen Beitrag und sehe, dass ich geprdeigt hatte, was die Jahreszeile von Jesus Call sind: Geh in die Kirche, lies die Bibel, sprich mit Gott …… sehr guter Plan :-).
Und: „Loyalität“ ist ein Thema, dass gut zu Dir passt, eine Stärke von Dir. Ich glaub das war ein wunderbarer und authentischer Input, den Du gemacht hast.
Wow so spannend dass du in der Vineyard und Christian in der Jesus‘ Call gleichzeitig ähnliche Themen ansprecht. Das ist eine gute Motivation und auch bestätigung an diesen Zielen zu arbeiten 🙂