Woche 1 in Japan

Nun bin ich schon eine Woche in Japan. Der Flug verlief reibungslos und ich konnte sogar ein wenig schlafen! Danke an alle, die mitgebetet haben, dass mein Flug gut verlaufen wird. Etwa zwei Stunden nach der Landung sass ich bei der Familie Rosenkranz im Wohnzimmer, wo wir gemeinsam Tee tranken, uns austauschten und danach ein leckeres Abendessen genossen. Dabei erzählten sie mir, dass sie in der folgenden Woche einen Ministry School Ausflug nach Miyazaki geplant, wo alle Schüler der drei Jesus Call Kirchen zusammen kommen. Hierfür luden sie mich ein, gleich mitzukommen. Da ich keine Arbeit habe, könne ich schon am Donnerstag nach unten fliegen und erst am Dienstag zurückkehren, dann seien die Tickets viel günstiger (das wäre also vom 5.10. bis 10.10.). Natürlich sagte ich: „Ja, ich möchte mitkommen“.

Um ca. 8 Uhr abends rief meine Mitbewohnerin an, sie sei schon bald an der Zugstation, und so packten wir meine Sachen ins Auto, holten meine Mitbewohnerin ab und gingen in das Appartment, in welchem ich meine nächsten Monate verbringen werde. Ich lebe zusammen mit zwei jungen Frauen, einer Japanerin und einer Indonesierin. Die Japanerin, Yuka, war diejenige, die wir vom Bahnhof abholten. In der Wohnung angekommen, verabschiedete sich Christian von uns und liess uns alleine. So wurde ich gleich ins kalte Wasser geworfen. Yuka spricht nämlich fast kein Englisch, und so musste ich mein limitiertes Japanisch üben. (Das ist natürlich super für meinen Lernfortschritt, war im ersten Moment jedoch ein wenig überfordernd) Yuka zeigte mir die Wohnung und mein Zimmer, welches ich mit ihr teilen darf, braute einen leckeren Tee und wir verbrachten den Abend mit diversen Gesprächsthemen. Um ca. 23:00 Uhr kam dann endlich die zweite Mitbewohnerin, Llyza, nach Hause. Nach einem kurzen Hallo gingen wir dann aber alle schnell schlafen.

Am Mittwoch hatte ich keine grossen Pläne, das Hauptziel war: ausruhen und die Nachbarschaft auskundschaften. So lief ich in der Gegend umher und machte mich mit meiner Umgebung bekannt. Am Abend gingen wir in die Powernight, das ist quasi ein Gottesdienst in der Mitte der Woche, um neue Energie zu tanken.

Am Donnerstagmorgen blieb Yuka zu Hause. Gemeinsam machten wir den Morning Star. Das ist das tägliche Bibellesen am Morgen, wobei Star als Akronym für die vier Punkte ist, zu welchen man sich Notizen machen kann (Scripture-Think-Apply-Remember). Danach gingen wir in ein Einkaufszentrum, um mir eine Kopie des Wohnungsschlüssels machen zu lassen.

Am Nachmittag hatte ich wieder keine richtigen Pläne, und so ging ich wieder spazieren, diesmal ein wenig weiter als zuvor, und suchte zwei schmucke Parks auf, welche beide etwa 15 bis 20 Minuten von meiner Wohnung entfernt liegen. Am Nachmittag widmete ich mich dem Lernen und begann diesen Blog zu schreiben.

Der Freitag verlief schon ein wenig spannender. Christian hat mich eingeladen, mit ihm ins Parlamentsgebäude zu gehen und zu beten. Anscheinend treffen sich dort immer wieder Leute aus verschiedenen Kirchen, um gemeinsam für die japanischen Politiker zu beten. Zuerst mussten wir durch eine Kontrolle und danach bekamen wir einen Badge, ohne den wir das Gebäude nicht hätten betreten können. Während meine Mitbewohnerinnen sich Mühe geben, langsam und deutlich mit mir zu sprechen, war das hier nicht der Fall, und so konnte ich ausser ein paar Wortfetzen nicht viel verstehen. Zuerst erzählte eine Frau und betete auch zwischendurch, danach teilten wir uns in kleine Gruppen auf und beteten so weiter. Ich hatte das Glück, mit einer Frau zusammen gekommen zu sein, welche sehr gut Englisch sprach und so konnte sie mir die Gebetspunkte erklären. Um 13:00 Uhr beendeten wir das Treffen und konnten noch ein gemeinsames Mittagessen in der Parlaments-Mensa geniessen bevor wir uns auf den Rückweg machten. Um ca. 4 Uhr nachmittags war ich wieder zu Hause und pausierte, lernte und schrieb bevor wir dann zur Prayer Night gingen. Für die Prayer night werden jede Woche 8 Gebetspunkte (Danksagung, Heiliger Geist, der Gegner, Pastoren, Kirche, Erweckung, Sonntag) an Kirchenmitglieder verteilt. Diese werden dann zu ihrem Thema einen Bibelvers und ein Mini Input vorbereiten. Dann gibt die erste Person ihr Mini Input, und dann wurde darüber gebetet, danach kommt der zweite Input, und es wird wieder gebetet, und so weiter bis alle Punkte durch sind. Am Samstagmorgen machte ich wieder den Morning Star mit Yuka, wobei Yuka dieses Mal versuchte, ihre Notizen mir auf Englisch zu erklären, während ich es mit Japanisch versuchte. Nach einem gemeinsamen Frühstück und weiterem Bibellesen und Sprachen üben, gingen Yuka, Llyza und ich in einem Restaurant Mittagessen, bevor wir zur Ministry School gingen. In der Ministry School wird zuerst immer eine kurze Prüfung durchgeführt, wo die Hausaufgaben getestet werden. Dieses Mal mussten die Schüler die vier Evangelien; Matthäus, Markus, Lukas und Johannes lesen. Nach der Prüfung erzählte Naomi (Die Frau von Christian) ausführlich über die vier Bücher, die Autoren, die Differenzen, Schlüsselwörter, diverse Personen und mehr. Das Ganze auf Japanisch. Zum Glück verteilt sie immer Handouts, über das, was sie sagt, und übersetzt dieses auf Englisch, da noch ein anderer Schüler Englisch besser versteht als japanisch. Dies ging mit einer kurzen Pause ca. zwei Stunden. Danach gab es nochmals eine Pause, bevor Christian mit seinem Teaching begann. Dieses Mal war das Thema „Eine Predigt halten“ und er gab uns viele wichtige Tipps und Anstösse, wie man eine Predigt gut vorbereiten kann. Die Hausaufgabe auf nächste Woche ist nämlich, dass wir alle in Miyazaki eine 15-minütige Predigt halten sollten.

Am Sonntag ist Kirchentag. Um 10 Uhr trafen wir uns, und die Bandmitglieder begannen zu proben, während die Anderen noch ein, zwei Sachen vorbereiteten oder beteten. Um 10:30 war die Probe zu Ende und wir widmeten uns alle dem Gebet, damit Gott den Tag leitet und wir die kommenden Leute erreichen können.

Um 11 Uhr begann dann der Gottesdienst. Thema der Predigt: „Verfange dich nicht in der Falle des Gegners“. In der Jesus Call Kirche werden nach jedem Gottesdienst Gruppen gebildet, in welcher wir austauschen, was wir aus der Predigt mitgenommen haben und dann mit einem Gebet abschliessen. Danach assen wir gemeinsam ein Mittagessen und verbrachten die Zeit im Gespräch. Um 14 Uhr begann das Harvester Meeting, in welchem uns Naomi wichtige Stichpunkte erklärte, wie wir neu dazukommende Menschen abholen und willkommen heissen können. Um 15 Uhr begann dann der Nachmittagsgottesdienst mit dem Thema „Hüte deine Zunge“. Nach diesem zweiten Gottesdienst verbrachten wir noch mehrere Stunden mit austauschen und ‘gspröchle’ bis wir dann um ca. 20 Uhr die Kirche verliessen.

PS. Am Mittwoch hatte ich noch keinen eigenen Schlüssel, und durfte den von Llyza benutzen. Dieser hat einen Schlüsselanhänger mit einem Bibelvers auf Japanisch darauf. Das hat mich dazu inspiriert, jeden Tag, einen Bibelvers auf Japanisch zu lernen. Ich habe mit dem Schlüsselanhänger begonnen, und habe einige der Kirchenmitglieder nach ihren Lieblingsversen gefragt, um diese zu lernen. Ich habe vor, alle Kirchenmitglieder zu fragen, um deren Lieblings Vers auf japanisch zu lesen. Wenn ihr möchtet, könnt ihr mir gerne auch euren Lieblings Vers in die Kommentare schreiben, damit ich auch diese lernen kann.

12 Kommentare

  1. Eins habe ich von dem Herrn erbeten
    danach will ich trachten,
    zu wohnen im Haus des Herrn alle Tage meines Lebens
    um anzusehen die Lieblichkeit des Herrn
    und nach ihm zu forschen in seinem Tempel – Psalm 27.4

  2. Wow, was du da alles lernen kannst ist ja der Hammer. Und dein Eifer und deine Motivation berühren und segnen mich sehr. Ich bin sicher, dass neben deinem geistlichen Wachstum auch dein Japanisch sehr schnelle Fortschrittee machen wird.
    Philpper 4:4-9 na ja, sind mehrere zur Auswahl 😉
    Be blessed Chantal

  3. Liebe Deborah
    Viele Jahre, habe ich mit Christian meistens zu Zweit in der Pfimi Uster Frühmorgens gebetet. Für Uster und Umgebung und vorallem für JCU, das heisst Junge Christen Uster. Für Einheit unter den Christen und für Erweckung.
    Er war mir ein Vorbild und es hat mich nicht erstaunt, als er in die Mission ging.

    Es freut mich für dich riesig, dass du in seiner Gemeinde mitarbeiten kannst und nebenbei schnell die Japanische Sprache erlernst.

    Mein Lieblingsvers lautet.: „Bitte, so wird euch gegeben. Sucht, so werdet ihr finden. Klopfed an, so wird euch aufgetan.“ Mein Konfvers und er hat sich erfüllt. Ja, mehr als das. Gott ist treu.

    Bin gespannt, was du alles in den nächsten Monaten erleben wirst und zu erzählen hast.

    Sei gesegnet, Claudia

  4.  Meine Hilfe kommt vom HERRN, der Himmel und Erde gemacht hat. Er wird deinen Fuß nicht gleiten lassen, und der dich behütet, schläft nicht. Psalm 121,2-3

  5. Liebe Deborah, sehr spannend, was du alles beschreibst, eine vollkommen neue Welt für mich. Ich schätze es sehr, dass ich so ein wenig miterleben darf. Mein Lieblings Vers ist Psalm 91,1-2: Wer unter dem Schirm des Höchsten sitzt und unter dem Schatten des Allmächtigen bleibt,der spricht zu dem HERRN:Meine Zuversicht und meine Burg, mein Gott auf den ich hoffe. Herzliche Grüsse Sylvia

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