Für den zweiten Tag in Jeju buchten wir ein weiteres Mal ein Ganztages-Taxi, diesmal jedoch ein grösseres! Wir trafen uns nämlich mit Jaqueline und Marie aus Deutschland, und verbrachten somit den Tag zu fünft. Unser erste Stopp war der Seogwipo Healing Forest (서귀포 치유의 숲).
Freudig quatschend spazierten wir in den Wald hinein und folgten verschiedenen Pfaden. Dabei konnten wir uns auf Bänken ausruhen, die verschiedenen Baumrinden anfassen und an diversen Pflanzen schnuppern. Dieser Wald war in einer hügligen Gegend und bot sogar eine Aussichtsplattform, welche unser Ziel war.
Auf unserem Weg trennten wir Schweizerinnen uns von unseren neuen Freundinnen, da beide gesundheitlich angeschlagen waren, und sich den Aufstieg zum Observatorium nicht zutrauten. Wir versprachen viele Fotos zu machen und für sie mitzugeniessen. Oben angekommen knipsten wir ein paar Fotos und genossen eine vom Vortag gekaufte Hallabong. Nach dieser Erfrischung gingen wir zurück, um die zwei Mädels wiederzutreffen.
Unsere Fahrt ging weiter zu den Sojeongbang Wasserfällen (소정방폭보). Bevor wir jedoch nach unten zu den Wasserfällen stiegen, holten wir uns im Convenience Store ein Gimbab (김밥, koreanische Reisrolle mit Gemüsen und Fleisch/Fischfüllung) zum Mittagessen. Dann gingen wir endlich los.
Schon bald sahen wir den Wasserfall aus der Distanz und ein paar Meter weiter spürten wir vereinzelte Wassertropfen in der Luft. Unten angekommen waren wir überwältigt von der Schönheit dieses Ortes. Auf der einen Seite der Wasserfall, auf der andere das Meer, mit grossen Wellen, die an Steinen zerschellen.
Fleissig wurden viele Fotos geknipst und wir genossen die Sonne, die feinen Wasserspritzer auf unserem Gesicht und lauschten dem Rauschen des Wassers.
Unser nächste Stopp war ein Teemuseum mit Plantage, da Jeju neben Tangerinen auch bekannt für Grüntee ist. Gleich nebenan gab es auch noch ein Innisfree House (eine koreanische Kosmetik Marke). Leider war das Museum im Umbau uns somit geschlossen, und so gingen wir direkt hinüber zum Innisfree, wo Jaqueline, Marie, Rahel E. und Deborah eine Seife mit Tangerine Duft selbst machen konnten, während Rahel S. im Shop stöberte. Als wir fertig waren, mit unseren Produkten wollten wir noch in das Teefeld und den Teeshop, welche trotz geschlossenem Museum offen waren. Wir deckten uns ein mit Tee und genossen im Café nebenan noch verschiedene Tee Desserts.
Da wir relativ weit weg von unseren Hotels waren und der Abend schon anbrach, entschieden wir uns den Tag so zu beenden und fuhren mit dem Taxi zurück. Wir verabschiedeten uns von unseren neuen Freundinnen, in der Hoffnung sie in der Schweiz oder in Deutschland wieder einmal zu treffen.
Zum Abschluss des Tages gingen wir zu dritt in ein BBQ Restaurant. Zum eine wollten Rahel E. und Deborah Rahel S. zeigen, wie lustig es ist, mit einer Schere das Fleisch zu zerschneiden, zum anderen wollten wir Black Pork probieren, eine weitere Spezialität von Jeju.
Am nächsten Tag brauchten wir kein Taxi, denn der Plan war, den Hallasan (한라산, Halla Berg, der höchste Berg von Korea) zu besteigen. Mit dem Bus fuhren wir zum Halla Park und marschierten los. Der Weg war auf beiden Seiten mit Seilen abgesperrt, somit war die Gefahr sich zu verlaufen nicht bestehend.
Wir waren überrascht, wie stark bearbeitet der Weg nach oben war. Teils liefen wir auf Teppich, dann auf einem Holzsteg, und der Aufstieg war grössten Teils Treppen. Auf dem Weg nach oben sahen wir immer wieder Schilder, die uns anzeigten, wie weit wir schon waren, und wie viel noch vor uns stand.
Unterwegs gab es zwei Shelter, welche wir zu einem bestimmten Zeitpunkt erreicht haben mussten, um noch auf den Gipfel zu dürfen. Beim ersten Shelter machten wir kurz Rast und gingen dann tapfer weiter. Zuvor war der Aufstieg noch nicht so stark, doch jetzt merkten wir, dass die Höhenmeter langsam kamen, das Meiste weiterhin in Form von Treppen. Nach nur zwei Stunden standen wir dann schon beim zweiten Shelter. Und da kam der Schock. Der Weg weiter nach oben war abgesperrt. Verwirrt schauten wir auf die Tafel, welche nur mit Koreanisch beschrieben war. Uns wurde dann von einer anderen Wanderin erklärt, dass der Aufstieg gesperrt sei, da es zu windig sei. Die Enttäuschung bei Rahel E. und Deborah war riesig. Wann werden wir das nächste Mal die Chance haben, diesen Berg zu besteigen? Rahel S., die sowieso an diesem Punkt hatte aufhören wollen, sah die Situation nicht ganz so dramatisch. Traurig setzten wir uns hin und begannen unsere Sandwiches zu essen. Eine Gruppe älterer Herren hinter uns bot uns dann noch ein Gimbab an und wir bedankten uns mit Schweizer Schokolade, woraufhin wir noch Cherry Tomaten von ihnen erhielten. Dieser Austausch heiterte uns wieder ein wenig auf und brachte uns zum Schmunzeln. Zum Abschluss gingen wir auf die Aussichtsplattform von diesem Shelter und wurden dabei von einem starken, kalten Wind erfasst. Da mussten auch wir eingestehen, dass es tatsächlich sehr Windig war. (Nur einige Meter weiter unten beim Shelter konnten wir den Wind noch nicht richtig spüren).
So kehrten wir wieder um. Viel früher als erwartet waren wir zurück im Hotel, frisch geduscht und umgezogen. Da wir noch fast den ganzen Nachmittag Zeit hatten, entschieden wir uns zu dem Strand zu gehen, wo unsere deutschen Freundinnen gewohnt hatten (sie waren an diesem Tag wieder von Jeju abgereist).
Marie hatte uns am Vortag ein Café empfohlen, welches wir besuchen wollten. Wir spazierten entlang des Strandes zu einem Hafen mit Leuchttürmen, die aussahen wie Piñata Pferde. Inzwischen war es auch hier unten sehr windig und so marschierten wir rasch weiter ins Café.
Den Rest des Abends wollten wir gemütlich verbringen, da wir am nächsten Tag schon um 6 Uhr mit dem Taxi Richtung Flughafen mussten.
Was mussten wir tun, um überhaupt auf den Hallasan wandern zu dürfen?