Natur und Stadt in Busan

Heute fuhren wir zu einem berühmten Skywalk (Steg aus Glas). Wir mussten uns Anti-Rutsch-Socken über die Schuhe streifen und wurden dann auf den Oryuk-Skywalk gelassen. Von dort konnten wir die Aussicht auf die Skyline und das Meer um uns herum und unter unseren Füssen geniessen. Wir beschlossen uns, die 7km entlang der Küste zurück zu spazieren. Doch zuerst kauften wir uns die nur dort erhältlichen Goodings (Good+Pudding).

Los ging der Marsch, zuerst einige Treppenstufen hinauf und danach den Pfad entlang, mal einen höheren, mal tieferen Abgrund neben uns. An mehreren Stellen konnte man bis zum Meer hinabsteigen und wir fanden ein schönes Plätzchen auf einem grossen Stein nahe dem Wasser. Die salzige Brise im Haar genossen wir unsere Schoko- und Grüntee-Goodings.

Gestärkt folgten wir dem Rest des Weges zurück zum Gwangalli-Strand und von dort aus entschieden wir uns, weiter ins Art-Museum zu gehen.
Obwohl der Eintritt gratis war, mussten wir uns ein Frei-Ticket für eine der Ausstellungen besorgen, vor welcher eine riesige Warteschlange stand. Wir beschlossen, zuerst die anderen Ausstellungen zu besuchen, in der Hoffnung, die Wartezeit verkürze sich. Leider verstanden wir nicht viel von der dort ausgestellten Kunst und so befanden wir uns nur kurze Zeit später in der nun noch länger gewordenen Warteschlange. Jedoch ging es schnell vorwärts und unterwegs konnten wir über die Geschehnisse der Welt und des Künstlers in den letzten 60 Jahre lesen. Es handelt sich um den Japaner Takashi Murakami, welcher ein wenig absurde und sehr farbenfrohe Kunst kreiert.

Fasziniert von seiner Kreativität bestaunten wir Raum für Raum und hatten einiges an Gesprächsstoff, als wir unseren nächsten Kaffee in einem italienischen Café tranken.

Am nächsten Tag fuhren wir zur Blue Railway. Dort buchten wir eine Sky Capsule für den Nachmittag. Diese gleicht einem kleinen Tram, in dem nur vier Personen Platz haben. Diese Trams fahren auf einer in der Luft gebauten Schiene mit 4km/h entlang der Küste.
Unter der Sky Capsule fährt auch ein Sea-Train (Meer-Zug), in welchem alle Sitze auf zwei Stufen zum Meer gerichtet waren. So fahren die Besucher alle seitwärts mit Meersicht. Gleich neben dem Gleis dieses Zuges wurde ein Gehweg gebaut, sodass man die Strecke auch spazieren konnte. Genau das taten wir. Nach etwa einer Stunde in der Sonne, entlang den Stränden erreichten wir ein Teehaus. Dort genossen wir einen kalten Tee mit Teegebäck. Uns blieb noch einige Zeit bis wir unsere Kapsel besteigen konnten und so schlenderten wir noch etwas weiter dem Strand entlang und fanden eine kleine Imbissbude. Wir genossen einen Hotdog (핫도그, in Korea ein Würstchen, welches in Teig getaucht wird und danach frittiert, oft auch mit Käse) und ein Sotteok (소떡, Spiess mit Reisküchlein und mini Würstchen).

Dann machten wir uns auf zur Station, bei welcher die Kapseln fuhren. Nach wenigen Minuten warten konnten wir die Sky Capsule besteigen und los ging die 30 Minuten Fahrt zurück zum Start.

Von dort aus fuhren wir eine lange Strecke mit der Metro und anschliessend in einem kleinen Bus eine kurvige Strasse hoch zur Gamcheon Culture Village (감천문화마을). Dieses Viertel ist bekannt für die vielen bunten Wandmalereien und Kunstwerke. In einem Touristen Informationszentrum erhielten wir einen Routenplan. Wie beim Postenlauf konnten wir an verschiedenen Stationen einen Stempel holen. Nicht nur die Wände der Häuser waren bemalt, auch die Strassen, Mauern, Terassen und Dächer waren dekoriert. Zudem fehlte es nicht an Cafés, Souvenirshops und kleinen ein- bis zweiräumigen Museen.

Wir schlenderten durch die Gassen, Treppen hoch und runter, bis die Sonne tief am Himmel stand. Müde fuhren wir die lange Strecke zurück und genossen ein ausgiebiges Abendessen beim Japaner, welcher uns von Deborahs Kollegin empfohlen wurde.

An unserem letzten ganzen Tag in Busan regnete es leicht. Trotzdem fuhren wir zum Haedong Yonggungsa Tempel (해동용궁사). Dieser Tempel ist auf der felsigen Küste gebaut und dadurch sehr eindrücklich. Viele bunte Lampions zieren das felsige Areal und weisen den Weg.

Wir mussten eine steile Treppe hinuntersteigen und geduckt durch einen Tunnel, um zum Tempel zu gelangen.

Auch wenn der Tempel sehr schön war, blieben wir wegen des Regens und der vielen Touristen nicht lange dort. Wir kauften uns an einem Stand ein Hotteok (호떡, Süsser Koreanische Pancake) welcher in Busan anscheinend besser sei als im restlichen Land, und fuhren zurück. Wir nutzten das trübe Wetter, um unsere Journals à jour zu halten und uns für die Weiterreise vorzubereiten.
Am nächsten Tag flogen wir nach Jeju, die grösste Insel von Korea. Dort trafen wir Rahel S., welche wir bereits in Japan getroffen hatten. Sie schloss sich uns für ein paar Tage an und somit ging unsere Reise zu dritt weiter.

In der Gamcheon Culture Village gibt es eine Treppe mit dem Namen stairs to see the stars (Treppe um die Sterne zu sehen). Wieso erhielt die Treppe diesen Namen?