Abenteuer in Daegu

Heute blieben wir am Morgen in der Wohnung und testeten die Waschmaschine. Nach einem Durchgang wollten wir aber wieder etwas unternehmen und so suchten wir einen Bücherladen auf. Wir fanden viele interessante Bücher, auch auf Englisch und beschlossen, an einem anderen Tag nochmals herzukommen, da wir noch eine kleine Wanderung machen wollten und das ist ein bisschen unangenehm, mit Büchern im Rucksack.
Wir fuhren zu einer Gondelstation und mit dieser zur Hälfte auf den Apsan (Ap-Berg). Von dort aus stiegen wir die vielen Treppen hoch zum Gipfel und kamen kurz vor Sonnenuntergang auf dem Gipfeli an. Wir genossen das Panorama in der romantischen Abendstimmung.

Um noch bei Tageslicht wieder runterlaufen zu können, blieben wir nicht lange dort. Der Abstieg wäre kein Problem gewesen für uns Schweizerinnen, allerdings waren die Wege mit Laub überfüllt und somit teilweise kaum erkennbar.

Trotzdem kamen wir etwa 30min später im Dämmerlicht unten an. Wir folgten einer Strasse welche uns zu einem weiteren Aussichtspunkt führen sollte. Auf halbem Weg entdeckten wir eine Unterführung mit vielen Lichtern. Eine Skulptur des kleinen Prinzen begrüsste uns am Eingang und auch im Tunnel mit Sternenhimmel war eine Zeichnung von ihm zu sehen.
Nach langem Staunen gingen wir weiter zum Aussichtspunkt. Dies war ein kreisförmiges Gebäude mit einer Brücke. Es hiess: Der Wäscheraum.

Wir stiegen abermals Treppen hinauf, diesmal aber nicht ganz so viele. Die Aussicht war schön; inzwischen war es dunkel und viele Lichter glitzerten in der Stadt. Die Brücke ist komplett beleuchtet und in der Mitte von einem Herz-förmigen Tor umgeben.

Unter diesem Tor auf der Brücke befindet sich ein Bildschirm und als wir darüber liefen explodierten Feuerwerke unter unseren Füssen. Etwas später war darauf eine Wiese zu sehen und unter jedem Schritt blühten Blumen auf. Müde machten wir uns etwas später wieder zurück zur Wohnung.

Heute Morgen fuhren wir zu einem Park namens Hillcrest. Dort sollte es einen Abseilpark, Kletterpark, Achterbahnen und einen Kräutergarten inmitte eines Waldes haben. Unterwegs  fiel uns aber auf, dass obwohl bei Google Maps der Park als offen angezeigt wurde, auf dem koreanischen App der gleiche Park als ‚temporär geschlossen‘ markiert war. Da wir aber sowieso schon unterwegs waren, liessen wir uns überraschen.

Dort angekommen wurde uns schnell klar, dass dieser Park schon lange nicht mehr in Betrieb war. Die Ticketstände waren leer, Corona Informations-Zettel hingen an den Fenstern und Staub häufte sich auf den Tresen.

Der Park war allerdings nicht abgesperrt und es führte eine breite Strasse in den Wald. Abenteuerfreudig spazierten wir hinauf, vorbei an überwucherten Schildern, Souvenirshops welche noch voll eingeräumt waren und einem kleinen Abteil mit Achterbahnen, die wohl jede Sicherheitsvorschrift hintergehen. Trotzdem war der Park zugänglich und immer noch recht hübsch. Es war natürlich nichts mehr gepflegt, aber die Wege immer noch gut ersichtlich und die Hängebrücke hielt, als wir uns vorsichtig darüber tasteten.
Nach einem kleinen Verpflegunsrast liefen wir zurück zur Bushaltestelle, etwas enttäuscht nicht klettern zu können, aber glücklich über unser kleines apokalyptisches Abenteuer.
Wir wollten nun doch noch in einen Park, welcher in Betrieb war und so machten wir uns auf ins E-World. Das ist wie eine kleine Version des Europaparks.  Er war schön eingerichtet, viele Blumen zierten die Wege und eine Allee aus Oldtimer begrüsste uns.

Da es ein trüber Tag war und noch nicht Saison, hatten nicht ganz alle Bahnen offen, dafür waren so wenige Leute im Park, dass wir nicht auch nur einmal anstehen mussten, um eine Bahn zu benutzen.

Am Nachmittag fuhren wir noch die 74 Stockwerke des 83 Tower hoch zur Aussichtsplattform. Ein weiteres Mal stellten wir fest, dass Daegu wohl keinen Schönheitswettbewerb gewinnen würde. Trotzdem eine spannende Aussicht, welche man sogar auf dem WC geniessen konnte.
Langsam fing es an zu regnen und wir machten uns auf den Weg zurück.

Wie hoch liegt der Apsan? Tipp: Er ist höher als der Inari Schrein, aber weniger hoch als der Hieizan?