Nach fast 25 Stunden reisen sind wir, trotz kleineren Hürden und Müdigkeit bei bester Laune in unserem Hostel angekommen. Da es in Tokyo bei unserer Ankunft gerade mal 16.00 Uhr war, stellten wir unser Gepäck rasch ins Zimmer, frischten uns auf und machten uns auf Entdeckungstour. Wir liefen nach Asakusa zum Kaminarimon Tor (雷門, ‚Donner Tor‘), und dort eine Allee entlang zum ältesten Tempel in Tokyo, dem Sensō-ji (浅草寺).
Nach fast 2 Stunden machte sich langsam ein Hunger bemerkbar, und so genossen wir unser erstes japanisches Restaurant in Tokyo. Nachdem wir wieder Energie getankt hatten, ging unser Abend-Spaziergang weiter Richtung Oshiage, wo wir den Sky Tree betrachteten. Dort fanden wir auch bereits zwei blühende Kirschbäume, welche mit dem Pink erleuchteten Sky Tree ein malerisches Bild boten.
Müde fanden wir uns um 20.30 Uhr wieder zurück im Hostel und fielen 1h später schlapp ins Bett.
Um 8.00 Uhr liefen wir los zur Metro und fuhren nach Kawagoe, um ein Stadtviertel namens „little Edo“ zu besuchen. Edo ist der frühere Name von Tokyo und so waren einige der Häuser, ganz dem Namen entsprechend, noch immer in einem traditionellen Stil gebaut. Wir spazierten gemütlich durch die Gassen und begutachteten die diversen Angebote in den Läden.
Unser erster Stopp war in einer offenen Bar an einer Strassenecke. Dort genossen wir einen frischen Fruchtsaft und Osatsu chippu ( おさつチップ, Süsskartoffelchips) mit geschmolzenem Zucker-Butter. Ein sehr beliebter, und bekannter Snack dieser Gegend.
Wenige Schritte weiter stiessen wir auf unseren ersten Schrein in „little Edo“. Der Eingang wurde von zwei Torii (鳥居) geschmückt, welche ein kurzes Strässchen zwischen sich hatten. Torii sind Tore aus Holz, die den Eingang zu einem Shintō-Schrein markieren.
Das Strässchen zwischen den Torii war an beiden Seiten mit Massagesteinen geziert. So konnten wir unsere Schuhe ausziehen, über diese Steine laufen und eine gratis Fussmassage geniessen bevor wir den schmucken Schrein bestaunten.
Bereits eine Strassenecke weiter war der nächste Schrein in Sicht. Leider bot dieser Schrein keine Fussmassage, überzeugte jedoch trotzdem mit seiner Schönheit und einer riesigen Glocke, mit welcher man die Aufmerksamkeit einer Gottheit auf sich ziehen kann, um sicherzugehen, dass das Gebet gehört wird.
Danach führten uns die Strassen und Gässchen weiter an kleinen Läden vorbei, bis wir uns um 12.00 Uhr dazu entschlossen, dass wir eine Verstärkung brauchten. So besuchten wir ein koreanisches Restaurant, um wieder Energie zu tanken. Nach dieser leckeren Speise holten wir uns noch ein Dessert aus einer Matcha-Bäckerei, um das Mal abzurunden.
Endlich kam die Zeit für den Event, worauf wir uns am meisten freuten, auf unserem Ausflug nach „little Edo“. Hierbei handelt es sich um ein Ess-Stäbchen Workshop. In einem kleinen Shop namens „Woodworks“ durften wir von einer grossen Auswahl an Holzarten unser bevorzugtes Rohmaterial aussuchen, um diese dann in Essstäbchen zu verwandeln. Nach ca. 30min hobeln, schleifen und ölen sind wir stolze Besitzer unsere eigenen, selbstgemachten Essstäbchen.
Danach ging es weiter in unserer Reise den Gässchen entlang, wo wir schlussendlich auf einen weiteren Tempel stiessen. Dies war der grösste Schrein, welchen wir an diesem Tag gesehen haben und er verzauberte uns mit seiner Schönheit. Begeistert kauften wir uns ein Goshuinchō (御朱印帳). Ein Goshuinchō ist ein Buch, in welchem man Stempel sammeln kann. In Japan hat nämlich jeder Tempel und Schrein einen Stempel mit seinem Namen und Siegel drauf. Dort wird dann auch das Datum geschrieben, an welchem dieser Stempel bezogen wurde. So dient das Buch als eine wunderschöne Erinnerungskollektion mit Ort und Datum. Selbstverständlich mussten wir dann auf unserem Rückweg bei den am Morgen schon besichtigten Tempel nochmals vorbei, um dort die jeweiligen Stempel einzusammeln.
So spazierten wir bis um ca. 18:30 in diesem Viertel umher und fuhren dann zurück, nach Asakusa wo wir am vorherigen Tag schon waren. Dieses Mal gingen wir aber nicht, um den Sensō-ji zu besichtigen, sondern um in dem Restaurant essen zu gehen, in welchem sich das grösste Sushi-Laufband von Tokyo befindet.
Um das Erlebnis in diesem Restaurant noch weiter zu aufzuwerten bietet das Restaurant ein Glücksspiel an. Wie bei den Laufband Restaurants in der Schweiz werden auch hier die Teller gezählt, um den Menüpreis zu bestimmen.
Diese werden allerdings nicht vom Personal gezählt. Stattdessen mussten wir sie in eine Öffnung hineinwerfen, wobei die Zahl der Teller maschinell erfasst wurde.
Hier kommt das Glücksspiel zum Zug: nach jeweils 5 eingeworfenen Tellern wurde an einem Bildschirm ein Video von einem Wettrennen gezeigt, welches uns nach Glücksprinzip gewinnen oder verlieren liess. Bei einem Verlust passierte nichts, bei einem Gewinn gab es einen kleinen Preis. Dieser Preis war eine Gachapon Kapsel. Das ist eine Kugel, in der Art wie ein grosses Überraschungsei, mit kleinem Krimskrams drin. Nach 40 Tellern hatten wir auch tatsächlich zweimal gewonnen. So machten uns glücklich und leicht überessen wieder auf den Rückweg ins Hostel, wo wir ein weiteres Mal erschöpft ins Bett fielen.
Super, danke sehr, macheds wiiterhin guet
Wow danke vielmal für den unterhaltsamen Bericht
ihr seit ja ein unternehmungsfreudiges Reisegrüpplein.
Seit weiterhin gesegnet auf euren Entdeckungsreisen.
herzlichst
Susanne
Zum Rätsel: Pfingsten, das kommen des Heiligen Geistes in form von Flammen 🙂
Hallo ihr Weltenbummler
Danke für den spannenden und interessanten Beitrag. Das mit der Glocke fand ich ja cool…, eine Gottheit, die wohl etwas schwerhörig ist oder erst geweckt werden muss :)…
Die Flamme ist Die goldene Flamme auf einer Brauerei… sorry, konnte es nicht lassen, zu googeln… aber ich war wenigsten nicht zu faul um zu recherchieren.
Schöne Zeit euch weiterhin und viele spannende Entdeckungen.
Liebs Grüessli Carmen
Super, dass wir so an eurer Reise teilnehmen dürfen in einem mir unbekannten Land.
Zum Rätsel: Das Logo einer Senffabrik🤣
Ja das war auch unser erster Gedanke. Eine goldene Chili haben wir uns auch überlegt, aber es ist tatsächlich eine Flamme.
Rätsel: Eine Flamme vom Winde verweht. 😉